INDIANERFLÖTE


Die Magie der schamanischen Flöte

 

~ Die Indianerflöte ist ein Instrument des Herzens...

Ihr magischer Klang fängt dich ein und lässt dich nie wieder los ~ 

(Zitat von: R.C. Nacai)

Die Bezeichnung der schamanische Flöte ist heutzutage meistens: "Native American Flute", was auf Deutsch übersetzt einfach "Indianerflöte" bedeutet. Das ursprüngliche Wort der Lakota ist "Siyo Tanka". Man findet sie auch unter Namen, wie zum Beispiel: "Liebesflöte" (love flute), "Brautwerbungsflöte" (courting flute), "Gebetsflöte", "Medizinflöte" oder "Indian Flute"

 

Die Indianerflöte hat ihren Ursprung in Nordamerika. Das besondere an dieser Kernspaltflöte ist, dass der sogenannte Reiter, der oben auf der Flöte befestigt wird, oftmals da Krafttier seines Besitzers darstellt. Es handelt sich dabei dieser Flöte um eine Zwei-Kammer-Bauweise.

Je nachdem ob man eine Flöte mit fünf- oder sechs Löchern besitzt, kann man entweder eine "pentatonische" oder verschiedene pentatonische Tonleitern spielen. 

(Bildnachweis: https://de.wikipedia.org/wiki/indianerflöte)
(Bildnachweis: https://de.wikipedia.org/wiki/indianerflöte)

Ihr Klang ist nicht nur wegen dem, von Natur aus, warmen Ton außergewöhnlich, sondern weil er die Menschen tief im Innersten berührt. Sie wirkt bei Spielern, wie Zuhörern gleichermaßen für absolute Ruhe und Entspannung. 

Gerade wenn sie in freier Natur gespielt wird, vermittelt sie dir, wie kaum ein anderes Instrument, mit ihrem mystischen Klang, das Gefühl von Freiheit und Abenteuer in der Weite der Prärie. 

Für das Spielen einer traditionellen Flöte,der nordamerikanischen Indianer bedarf es keinerlei Vor- oder Notenkenntnisse. 

 

Schließe einfach deine Augen, verbinde dich mit deiner Flöte und nehme die schwingenden Energien wahr. Dein Herz wird deine Finger führen. 

 

Diese Flöten sind soviel mehr, als nur ein Instrument. Kaum jemand ist imstande sich diesen wunderbaren, ja fast magischen Melodien zu entziehen. Deshalb nannten die Indianer sie auch: "Wind, der leben in dein Herz einhaucht". Denn die geheimnisvolle Flöte ist verbunden mit Unci Maka (Mutter Erde) und Wakan Tanka (dem großen Geist). In ihr wirken die Kraft der Natur und des Baumes, aus dem sie stammt, sowie der Atem des Windes. Ihr wird nachgesagt, dass sie die Stimmen sämtlicher Geister aus allen Himmelsrichtungen in sich trägt. 

 

~ Die indianische Flöte verwandelt deinen Atem in Klang und die Regungen deiner Seele in Musik ~

(Quelle unbekannt)

 

Sehr oft wird die Flöten-Musik auch heute noch bei schamanischen Arbeiten, sowie Heilbehandlungen und Meditationen eingesetzt. 

 

 

Für ihren Besitzer ist die schamanische Flöte ein wertvoller und treuer Freund.  

 

Es werden zahlreiche Geschichten rund um den Bau, beziehungsweise um die Entstehung der schamanischen Flöten erzählt. Eine davon lautet so: 

 

~ Die Geburt der Indianerflöte ~

 

Vor langer Zeit lebte ein junger Indianer, der sehr schüchtern gewesen ist. Er war tapfer in der Schlacht und führte die Büffeljagd mutig an. Aber wenn es darum ging, dass er dem Mädchen, das er liebte und das er heiraten wollte, von seiner Liebe erzählen sollte, so war er zu schüchtern dazu. Während andere Männer mit ihren Werbegeschenken vor dem Tipi des Vaters standen, konnte er nur hilflos, mit zu Boden gesenkten Augen zusehen. 

 

Tag und Nacht dachte der junge Mann an das Mädchen. In seinen Träumen stand sie vor ihm, aber sogar dann konnte er nicht den Mut fassen, um ihr von seiner Liebe zu erzählen. Er beobachtete sie aus der Ferne, wenn sie Wasser vom Fluss holte und sein Herz war schwer, wenn er sah, wie andere junge Männer, mit Leichtigkeit mit ihr sprachen. So war er sich sicher, dass das Mädchen keinerlei Notiz von ihm nahm. 

 

Eines Tages verließ er wehen Herzens das Lager und wanderte einsam umher. Gedankenlos und voller Trauer nahm er seinen Bogen und schoss einen Pfeil in die Luft ab. Zu seinem Erstaunen blieb dieser hoch oben im Himmel und es schien ihm, als würde er auf etwas zeigen. Er folgte der Richtung, in die der Pfeil wies und merkte, dass er beim Gehen mit ihm Schritt hielt. So folgte er ihm den ganzen Tag, und als der Abend kam fiel der Pfeil vom Himmel und landete neben einem Bach. Der junge Mann verbrachte die Nacht neben dem Fluss und schoss am Morgen erneut einen Pfeil ab. Wieder blieb der Pfeil in der Luft und führte ihn weiter, um am Abend wieder neben einem Fluss vom Himmel zu fallen. So ging das ganze vier Tage lang. 

 

Am Abend des vierten Tages begann der junge Indianer am Rande eines Waldes einzuschlafen. Im halb wachen Zustand, an der Grenze des Träumens, erschienen ihm zwei Elch-Männer und erzählten ihm, dass sie gekommen waren, um ihm zu helfen. "Wir sind gekommen. um dir diese Flöte zu geben", sagte einer der beiden. Und als er in die Flöte blies, die er bei sich trug, ertönte ein so schöner Klang, dass sogar der Wald atemlos stand, um zuzuhören. 

 

Der Elch-Mann sagte zu ihm: "Diese Flöte ist gefertigt aus Zedernholz, weil Zedern dort wachsen, wo die Winde blasen. Ein Specht hämmerte diese Grifflöcher mit seinem Schnabel in das Flötenrohr." Der andere Elch-Mann sagte zu ihm: "Alle Vögel und Tiere halfen dabei, diese Flöte zu machen, und ihre Stimmen singen mit, in ihrem Klang. Wenn du diese Flöte also für das Mädchen spielst, das du so liebst, so singen alle unsere Stimmen mit dir. Deine Musik wird die Worte der Liebe sprechen, die deine Stimme nicht zu sprechen vermag." 

 

Dann waren die Elch-Männer verschwunden und hinterließen ihm, auf Salbei liegend, die Flöte. 

 

Leichten Herzens machte sich der junge Indianer am nächsten Tag auf den Nachhauseweg. Während er ging, spielte er die Flöte und die Kraniche stimmten mit ein, in sein Lied. Vier Tage lang wanderte er und spielte seine Musik, während er den Stimmen und Geräuschen der Tiere und Vögel lauschte. Mit seiner Flöte imitierte er diese Klänge, und aus ihnen machter er dann Melodien. 

 

Am Abend des vierten Tages erreichte er den Hügel, der über seinem Lager lag. Dort machte er eine Pause, um seine Flöte zu spielen. Der Klang seiner lieblichen Musik wurde in das Lager getragen und drang dort in das Herz jeder Frau. 

 

Aber das Mädchen, dass er liebte, wusste, dass diese Musik direkt zu ihrem Herzen sprach. Sie verließ ihr Tipi und ging auf den Hügel zu dem jungen Mann. Dort lauschte sie den Worten in seiner Musik, die mehr ausdrückten, als es seine Stimme je vermocht hätte. 

 

(Quelle: "Love Flute", Paul Goble (Aladdin Paperbacks, 1997) - Übersetzung ins Deutsche: Bernhard Mikuskovics)

Unsere eigene Flöte 

 

Meine Zwillinge und ich dachten eine ganze Weile darüber nach, wie wir es anstellen könnten, um an eine eigene Indianerflöte zu gelangen. Sie komplett selber zu bauen, erschien uns, zu diesem Zeitpunkt zu kompliziert, da uns weder die benötigten Materialien, noch die passenden Werkzeuge zur Verfügung standen. 

 

Sicherlich könnte man sich ein handgefertigtes Unikat, nach unseren Wünschen angefertigt, über das Internet bestellen. Da gibt es tolle Anbieter. Doch sind diese wunderbaren Flöten zu kostspielig. Zwar zurecht, aber aber davon mal abgesehen, fehlte uns das nötige Kleingeld. Zudem war es unser Wunsch, selber Hand anzulegen, damit von Anfang an unsere eigenen Energien mitschwingen. - Was also tun? 

 

Irgendwann hatten wir dann folgende Idee. Wir kaufen uns eine einfache neutrale Flöte, ohne Schnickschnack und verzieren sie uns selber. Nach einigen Onlinerecherchen stießen wir auf eine Praxis für Klangmassagen, in Freiburg. Dort fanden wir am Freitag, den fünften April 2019 genau das, was wir suchten. Leider hatte dieser Laden, für Musikinstrumente gerade Umzugsurlaub. Ist das zu fassen? Hoffend schrieb ich trotzdem eine Email, mit der Anfrage, ob diese Flöten noch dreimal vorrätig wären und ob sie überhaupt zum Verzieren geeignet sind. - Wider erwartend bekam ich prompt eine Rückmeldung! Meine Fragen wurden alle mit "ja" beantwortet und wenn ich sofort das Geld überweise, erhalten wir sie gleich am Montag! 

Also erwarben wir drei "Pocket Flute" für zusammen 120,90 €, inklusive 6,90 € Versandgebühren. Mit einer Länge von 23 cm und einem Durchmesser von 1,5 cm waren sie nicht sonderlich groß, aber somit sehr gute 5-Loch-Einsteiger-Flöten, aus Zedernholz. - Genau das Richtige für uns. 

Der nette Verkäufer hielt sein Versprechen, doch der Postbote übersah, dass wir einen Ablageort vereinbart hatten, Grummel. Somit mussten wir am darauffolgenden Mittwoch Vormittag extra in die Postfiliale fahren, um sie dort persönlich abzuholen. 

So ein Pech, denn am Nachmittag wurden meine Butscher von Opa abgeholt, um ihre Osterferien, für eine Woche an der Ostsee, bei den Großeltern zu verbringen. Nun hieß es Geduld zu beweisen. Gott sei Dank, hielten die Ferien aber noch eine weitere Woche für uns bereit, sodass wir schließlich loslegen konnten. 

Letztendlich haben wir an einem sonnigen Tag, draußen auf unserer Terrasse gesessen, mit indianischer Hintergrundmusik und verschönerten unsere ersten eigenen Flöten. Wir gestalteten sie unter anderem mit Gegenständen, die wir selbst in der Natur gefunden hatten, wie zum Beispiel Federn und Steine... 

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